Selbsthilfe
„Sei hoch beseligt oder leide: Das Herz bedarf ein zweites Herz. Geteilte Freud' ist doppelt Freude, geteilter Schmerz ist halber Schmerz.“
Christoph August Tiedge
Sie wünschen sich nach der Rehabilitation einen regelmäßigen Austausch mit von Krebs betroffenen Menschen?
Unser Sozialdienst informiert Sie im Rahmen der stationären Rehabilitation darüber, was Selbsthilfe leisten kann und wie Sie mit diesen Gruppen in einen ersten Austausch treten können. Sie unterstützen Sie bei der Suche nach einer für Sie geeigneten Selbsthilfegruppe in Wohnortnähe.
Die Aufmerksamkeit auf die Möglichkeiten und positiven Auswirkungen der Selbsthilfe zu lenken, ist dem Sozialdienst ein besonderes Anliegen. Aus Erfahrung wissen unsere Mitarbeitenden, dass sich durch die aktive und selbstbestimmte Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe die Lebensqualität nachhaltig verbessern kann. Der regelmäßige Austausch mit von Krebs betroffenen Menschen stärkt das Gefühl, nicht alleine mit seinen Problemen zu sein. Sie erfahren in den Gruppen echte menschliche Nähe, einfühlsame Gespräche und Entlastung.
Wir ermöglichen Selbsthilfegruppen sich in unserem Haus und auf unserer Website vorzustellen bzw. präsentieren zu können.
Vorstellung der Selbsthilfegruppen
Die Klinik Prof. Schedel arbeitet seit vielen Jahren eng mit Selbsthilfegruppen und organisationen zusammen. Wir wollen diese Zusammenarbeit intensivieren und sichtbar machen.
Im Rahmen der Selbsthilfefreundlichkeit bieten wir den Selbsthilfegruppen die Möglichkeit sich auf unserer neu gestalteten Website zu präsentieren.
Selbsthilfegruppe PROCAS Regensburg/Oberpfalz
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Selbsthilfegruppe PROCAS Regensburg/Oberpfalz
expand_more expand_less1. Wann und aus welchen Beweggründen heraus haben Sie sind dazu entschlossen, sich mit anderen Menschen zusammenzutun, um eine Selbsthilfe Gruppe zu gründen?
PROCAS, die PRostataCArzinom Selbsthilfegruppe Regensburg/Oberpfalz wurde am 16. März 1996 als eine der ersten Selbsthilfegruppen in Deutschland von 14 Betroffenen mit der Diagnose Prostatakrebs gegründet, um die Erfahrungen mit der Therapie, Diagnose und Nachsorge in der Zusammenarbeit mit den Urologen auszutauschen.
2. Wie haben Sie es geschafft Ihre Selbsthilfe-Gruppe zu gründen und diese Gruppe nachhaltig zu beleben?
Die Idee, in Regensburg für Männer mit der Diagnose Prostatakrebs als Angebot eine Selbsthilfegruppe aufzubauen, wurde maßgeblich initiiert und unterstützt vom früheren Leiter der Klinik für Urologie des Krankenhauses St. Josef, Regensburg, Herrn Prof. Wieland. Beispielgebend war die amerikanische Selbsthilfeorganisation „Us TOO“ von Prostatakrebspatienten
3. Welche Ziele hat sich Ihre Selbsthilfe-Gruppe gesetzt?
PROCAS will Betroffenen durch gegenseitige Hilfe, moralische Unterstützung und soziale Rückhalt in der Gruppe im Kampf gegen den Krebs unterstützen. Wichtig ist dabei das offene Gespräch über die Krankheit und alle damit zusammenhängenden Sorgen und Nöte. Diese psychische Unterstützung durch andere Betroffene soll Kraft und Zuversicht zurückgeben. Wichtig ist der direkte Dialog mit den behandelnden Ärzten verschiedener Fachbereiche, um die Fragen der Vorsorge, Diagnostik, Therapie und Nachsorge zu verstehen
PROCAS hat es sich zur Aufgabe gemacht, in der Gruppe neuen Mut und Trost, Selbstvertrauen und Antworten zu suchen und zu finden. Es soll gezeigt werden, dass auch mit Prostatakrebs trotz Einschränkungen eine gute Lebensqualität möglich ist und bei rechtzeitiger Diagnose eine gute Chance auf Heilung besteht.
4. Wer macht in Ihrer Gruppe mit? Können neben Betroffenen auch Angehörige mitmachen?
PROCAS bietet Interessierten, Betroffenen mit Angehörigen in der Region ein freiwilliges, unentgeltliches, auf Solidarität Gleichbetroffener beruhendes Angebot zur Information und Aufklärung über die Früherkennung und Diagnose Prostatakrebs und deren Folgen.
5. An welchem Tag, zu welcher Uhrzeit, wie lange und an welchem Ort trifft sich ihre Selbsthilfegruppe?
Die Treffen finden alle zwei Monate, beginnend im Januar, jeweils am dritten Donnerstag von 18 – 20 Uhr im Regensburger Caritas-Krankenhaus St. Josef, Seminarraum, Neubau 2. Stock, Landshuter Straße 65 statt. Nähere Informationen über PROCAS und über die Termine der Gruppentreffen finden sich auf der Homepage www.prostatakrebs-shg-rbg-opf.de
6. Werden Getränke angeboten oder gibt es dazu einen kleinen Imbiss? Wer trägt dafür Sorge?
Den Teilnehmern werden vom Krankenhaus Getränke angeboten.
7. Tauschen die Teilnehmenden Ihre Kontaktdaten aus? Bleibt man beim Sie oder ist man per Du?
Es ist Sache der Teilnehmer, den Kontakt mit anderen Beteiligten zu suchen. Als Betroffene gilt mehr das vertrauliche DU, weniger das ICH. In der Selbsthilfegruppe wird die Grundregel erwartet: „ Etwas geben, um etwas zu bekommen.“ Die Selbsthilfe ist eine freiwillige, unentgeltliche, auf Solidarität Gleichbetroffener beruhende Dienstleistung am Nächsten.
8. Entstehen Kosten für die Teilnahme an der Selbsthilfe Gruppe?
PROCAS ist ein gemeinnütziger Verein mit Satzung, Geschäfts- und Wahlordnung. Er wird finanziert mit Gelder der Deutschen Krebshilfe Bonn, der Krankenkassen und Spenden.
Ein Mitgliederbeitrag wird nicht erhoben. Es besteht keine formelle Mitgliedschaftspflicht.
9. Wird jedes Mal zu den Gruppensitzungen eingeladen? Was versäumt man, wenn man nicht dabei war?
Zu unseren Gruppentreffen laden wir schriftlich ein und kündigen sie in der Tagespresse an. Meist können wir Referenten aus dem Bereich der Medizin und anderen Bereichen gewinnen, die uns aus erster Hand und im Dialog über Aspekte unserer Erkrankung und ihrer Bewältigung Informationen vermitteln. Wichtig ist daneben der Gedankenaustausch untereinander.
10. Gibt es besondere Aktionen, Feierlichkeiten oder gemeinsame Ausflüge?
Höhepunkt ist der gemeinsame jährliche Informationstag Prostatakrebs mit dem Prostatakrebszentrum Regensburg, mit dem PROCAS durch eine Kooperation eng verbunden ist. Weitere gemeinsame Aktivitäten können, soweit Interesse besteht und sie gemeinschaftlich organisiert werden, angeboten werden.
11. Mitglied-/Kooperationspartnerschaften
PROCAS ist überregional zusammen mit insgesamt 240 Selbsthilfegruppen Mitglied im Bundesverband Selbsthilfe Prostatakrebs BPS e.V.
PROCAS ist regional Kooperationspartner mit den Prostatakrebszentren Regensburg (Klink für Urologie Caritaskrankenhaus St. Josef, Leiter Prof. Burger) und Amberg (Klinik für Urologie, Krankenhaus St. Marien, Leiter: Dr. Weiser) sowie Partner im Regionalen Netzwerk im Comprehensive Cancer Center Ostbayern am Universitätsklinikum Regensburg.
Verfasser:
Alfons Swaczyna
1. Vorsitzender PROCAS Regensburg/Oberpfalz
Grimmstraße 16
93049 Regensburg
0151/28778766
Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Deggendorf
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Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Deggendorf
expand_more expand_lessSo manchem Leser sind sicher die immer wiederkehrenden Hinweise in der Presse auf Selbsthilfegruppen (SHG), so auch der Prostatakrebs-SHG-Deggendorf, ins Auge gefallen. Für den aufmerksamen Leser stellt sich dann sehr schnell die Frage, was diese Selbsthilfe angesichts unserer hochtechnisierten Medizin denn eigentlich noch für einen Stellenwert in unserer Gesellschaft hat. Diese kleine Abhandlung versucht eine gänzlich unwissenschaftliche Antwort auf die Frage zu geben.
Von Kurt Imhof
Im Gegensatz zu den Frauen, die von klein auf an die Funktionen ihres Körpers und von spezialisierten Ärzten an die Vorsorge herangeführt werden, beschäftigt sich Mann mit seinem Körper meist erst dann, wenn Funktionsstörungen auftreten. Dies manifestiert sich in einer sehr geringen Inanspruchnahme männlicher Vorsorgeuntersuchungen, die weit unter 20 % liegt und von den Männern meist erst nach dem 45igsten Lebensjahr in Anspruch genommen wird. Damit bleiben insbesondere bösartige Veränderungen im Körper oft unentdeckt, weil sie sich meist ohne vorherige Beschwerden regelrecht einschleichen. Treten dann Schmerzen oder eine Funktionsstörung auf, ist die Krankheit nicht selten schon weit fortgeschritten und eine Heilung damit nicht mehr möglich.
So erkranken in Deutschland jährlich ca. 60.000 Männer an Prostatakrebs und ca. 15.000 versterben daran. Dies ist insbesondere deshalb so bedauerlich, weil bei rechtzeitiger Entdeckung der Erkrankung fast alle hätten geheilt werden können.
Erhält Mann die Diagnose Prostatakrebs, bricht meistens eine Welt für ihn zusammen. Statt nun offen mit der Krankheit und den sich daraus ergebenden seelischen Nöten umzugehen, wählt er nicht selten eine von logischem Denken geprägte Vorgehensweise, die auf eine sofortige Lösung des Problems ausgerichtet ist. Dazu gehört eine umfassende Recherche nach der besten Behandlungsmethode und natürlich der besten Klinik für sein Problem.
Selbst nach dem klinischen Eingriff verfolgt Mann in der Anschlussheilbehandlung nicht selten als Einzelkämpfer seine Krankheit in den Griff zu bekommen, um sie nach erfolgreicher Behandlung dann schnellstens zu den Akten zu legen und möglichst nicht mehr daran erinnert zu werden.
Dass aber Krebs eine umfassende, systemische Erkrankung des Körpers ist, die nicht selten als Rezidiv (Rückfall) zurückkehrt, bleibt leider nur allzu oft unbeachtet. Umso größer sind dann die seelischen Nöte, sollte sich die Krankheit erneut z. B. mit einer Metastasierung zurückmelden.
Spätestens an dieser Stelle erkennt dann jeder Betroffene, dass eine Lösung der eigenen Probleme nicht durch rein medizinisch-technische Eingriffe möglich ist und er es lernen muss mit der Krankheit zu leben.
Den offenen Umgang mit der Krankheit, die Bewältigung seelischer Nöte, Informationen über neueste medizinische Erkenntnisse und Behandlungsmethoden, den Umgang mit den behandelnden Ärzten, die richtige Deutung von Diagnosen und vor allem der Erfahrungsaustausch in einem geschützten Raum ist das, was Selbsthilfe zu leisten im Stande ist.
Damit ergänzt die Selbsthilfe die rein medizinische Betreuung und nimmt den Ärzten viel Arbeit ab, für die in den engen Abrechnungsszenarien einfach keine Zeit ist. Von daher ist es auch nur logisch, dass die gesetzlichen Krankenkassen die Arbeit von Selbsthilfegruppen, die im Übrigen ehrenamtlich geführt werden, unterstützen.
Ich wurde einmal gefragt wieviel Akteure denn in unserer SHG tätig sind. Die Antwort darauf ist sehr einfach: Wir sind 30 Akteure, die im offenen, ungezwungenen Umgang miteinander versuchen unsere Erkrankung in den Griff zu bekommen ohne dabei die Lebensfreude zu verlieren. Wer sich dem anschließen möchte, ist uns jederzeit willkommen.
Kurt Imhof für die SHG
Prostatakrebs Deggendorf
Schloßallee 20
D-94505 Bernried
Fax: 09905 202437
Tel.: 09905 202436 (AB)
Mail: prostata-deg@web.de
Internet:prostata-deg.de
Flyer: prostata-deg.de/data/documents/Flyer.pdf