Vitamin-D-Speicher auffüllen
aber bitte mit "kühlem" Kopf
Die ländliche und ruhige Umgebung der Klinik Prof. Schedel in Kellberg bei Passau lädt unabhängig von den Jahreszeiten auf zahlreichen Wegen zum Spazieren und Wandern über Wiesen und durch Wälder oder auch entlang der benachbarten Flüsse Donau, Inn und Ilz ein.
Neben Erholung, Entspannung und Entschleunigung in der niederbayerischen Natur lässt sich viel Großes und Kleines entdecken, wenn man den Blick von innen nach außen richtet und der Tier- und Pflanzenwelt mit Aufmerksamkeit und einer Brise Neugier begegnet.
Und dabei gibt es gerade in den wärmeren und sonnigen Monaten einen besonderen Nebeneffekt bei der Bewegung und beim Verweilen unter freiem Himmel – die körpereigene Bildung von Vitamin D.
Vitamin D spielt vor allem eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Calcium-Spiegels im Blut und beim Knochenstoffwechsel. Darüber hinaus wird vermutet, dass Vitamin D noch weitere wichtige Funktionen des menschlichen Organismus unterstützt oder positiv beeinflusst. Diese Vermutungen aufzuklären ist seit einigen Jahren Gegenstand der fortlaufenden wissenschaftlichen Forschung.
Im menschlichen Körper werden vor allem drei Organsysteme benötigt, um Vitamin D oder besser gesagt „Vitamin D3“ zu bilden – die Leber, die Nieren und das größte Organ des Menschen, die Haut.
Allerdings braucht die Haut für die Vitamin-D-Produktion die UV-B-Strahlung des Sonnenlichtes.
Hierbei gibt es von hautärztlichen Fachgesellschaften und offiziellen Stellen [Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG), der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) und das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)] bereits eine Warnung. Solarienbesuche sind nicht sinnvoll, um die Vitamin-D-Speicher aufzufüllen, denn viel zu groß sind die möglichen Kollateralschäden der hohen Strahlendosis der künstlichen Sonne, insbesondere das Risiko für den schwarzen Hautkrebs, das maligne Melanom.
In unseren Breiten schwankt der Vitamin-D-Spiegel des Körpers im Rhythmus der Jahreszeiten. Bis zum Winterende sinkt der Vitamin-D-Spiegel, weil der Körper das vor allem in den Sommermonaten gespeicherte Vitamin D aufbraucht.
Damit auch im Winter genügend Vitamin D für den Körper zur Verfügung steht, ist es meist ausreichend, sich im Sommer regelmäßig ins Freie zu begeben und sich im ganzen Jahresverlauf ausgewogen zu ernähren.
Aber Vorsicht! Auch wenn man sich nur kurz der direkten Sonnenbestrahlung aussetzt, sollte ein angemessener Sonnenschutz benutzt werden, denn ein Sonnenbrand sollte immer vermieden werden, insbesondere bei Kindern. Hierzu kann man entweder im Internet Informationen von hautärztlichen Fachgesellschaften oder Ministerien von Bund und Ländern beziehen oder im Rahmen einer Hautkrebsvorsorge bei den Hautärzten Empfehlungen zum angemessenen Sonnenschutz erfragen.
Auch gibt es viele kranke oder pflegebedürftige Menschen, bei denen ein Vitamin-D-Mangel vorliegt, der nicht so einfach durch den Aufenthalt in der Sonne behoben werden kann. Dabei muss dann unter ärztlicher Verlaufskontrolle mit ergänzender Vitamin D3 Einnahme (meist als Tablette oder Kapsel) therapiert werden.
Das Bundesamt für Strahlenschutz hat vor einiger Zeit gemeinsam mit dem UV-Schutz-Bündnis mit dem Ziel einheitlicher Empfehlungen hinsichtlich UV-Schutz und Vitamin D eine wissenschaftliche Debatte der betreffenden Fachkreise angestoßen.
Demnach genügt es nach gegenwärtigen Erkenntnissen für eine regelrechte Vitamin-D-Produktion das Gesicht, sowie beide Hände und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutz zwei- bis dreimal pro Woche der Sonne auszusetzen. Für die Zeitdauer dieses dosierten Sonnenbades ist es wichtig den eigenen Hauttyp zu kennen. Empfohlen wird dabei die Hälfte der Zeit, in der man sonst ungeschützt einen Sonnenbrand bekommen würde, wissenschaftlich ausgedrückt die Hälfte der minimalen sonnenbrandwirksamen UV-Dosis (0,5 MED).
Zum Beispiel beträgt die Dauer bei Menschen mit Hauttyp 2 und hoher UV-Bestrahlungsstärke der Sonne (UV-Index 7) ca. 12 Minuten, die oben genannte Körperregionen zwei- bis dreimal pro Woche der Sonne ausgesetzt werden sollten. Der aktuelle UV-Index und UV-Prognosen finden sich im Internet-Angebot des BfS und auf den Internetseiten des Deutschen Wetterdienstes.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein erfolgreiches Auftanken Ihrer Vitamin-D-Speicher unter der niederbayerischen Sonne.
Dr. med Daniel Falkner - FA Innere Medizin - Oberarzt - Klinik Prof. Schedel